Die Natur besser schützen ist unser Ziel

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Das ungewöhnlich milde Februarwetter lockte ganz Deutschland ins Freie. Uns GRÜNEN in Karben geben die Rekordtemperaturen Anlass, die Eckpunkte für mehr Klima- und Umweltschutz in unserem Wahlprogramm zur Kommunalwahl am 14. März vorzustellen. Der Klimawandel war in den letzten Jahren auch in Karben deutlich spürbar. Zu warm, zu trocken. Wir GRÜNEN sind überzeugt, Klima- und Umweltschutz muss jetzt auf kommunaler Ebene ansetzen.

Unsere zentrale Forderung ist die Verankerung eines Klimavorbehalts bei allen städtischen Entscheidungen. „So werden die Auswirkungen auf Klima und Umwelt berücksichtigt. Denn es ist nachhaltiger, heute in Umwelt- und Klimaschutz zu investieren als künftig auf die vielfältigen Gaben der Natur zu verzichten“, erläutert Birgit Scharnagl, unsere Spitzenkandidatin im Rennen um die Sitze in der Stadtverordnetenversammlung. Die 56-Jährige ist seit acht Jahren beim Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) aktiv und aktuell eine der beiden Sprecherinnen des Karbener Ortsverbands.

Die Norddeutsche lebt seit 20 Jahren in Groß-Karben. Besonders die Obstbäume der sanft-hügeligen Wetterau haben es ihr angetan. Die Stadt besitze zahlreiche Streuobstwiesen und profitiere von ihren Ökopunkten nach dem Bundesnaturschutzgesetz, wenn es zum Beispiel um die Genehmigung von Neubaugebieten geht. Aber sie kümmere sich kaum um die umweltverträgliche Pflege, bedauert Birgit. Wertvolle Erholungs- und Ausgleichsflächen sind daher in ihrem Bestand bedroht. Wir GRÜNEN Karben wollen verbindliche Pflegepläne festschreiben und städtische Unterstützung bei der naturnahen Bewirtschaftung der Wiesen anbieten. So kann die Stadt viel zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.

„Bisher stellte uns die Natur viele Leistungen kostenlos zur Verfügung“, fährt Birgit fort. „Aber die biologische Vielfalt ist bedroht. Auf unseren intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen leben heute nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren. Und deutlich weniger Mücken, Fliegen, Wespen oder Spinnen, die für Vögel und Fledermäuse Leckerbissen sind“. Als wesentliche Ursache für das Sterben gilt der Einsatz von Pestiziden. Auch hier sehen wir GRÜNEN die Stadt Karben in der Pflicht. Sie muss mit gutem Beispiel vorangehen und diese Chemie von allen kommunalen Flächen verbannen, zum Beispiel auch aus den verpachteten Kleingärten in städtischem Eigentum.

Eine sehr teure, aber unbedingt notwendige Investition setzen wir ebenfalls auf die Agenda: die Modernisierung der Karbener Kläranlage. Die Anlage wurde 1982 für deutlich weniger Einwohnerinnen und Einwohner in Betrieb genommen. Das Gewerbegebiet zwischen Diesel- und Max-Planck-Straße war damals gerade im Aufbau. „Bürgermeister Guido Rahn sagte schon 2017, dass die Kläranlage mit den Baugebieten Kalkofen und Spitzacker ihre Kapazitätsgrenze erreicht habe“, erinnert Birgit an einen Bericht in der Wetterauer Zeitung, „Bisher ist aber keine Erweiterung in Sicht.“

Nicht nur die Kapazität ist das Problem. Die fast vierzig Jahre alte Anlage kann bestimmte Reinigungsverfahren nicht durchführen. Medikamente, Mikroplastik, Süßstoffe, Frost- und Pflanzenschutzmittel gelangen daher mit dem Klärwasser in die Nidda. Eine sogenannte vierte Reinigungsstufe kann dies verhindern. Für die Lebewesen in und an der Nidda sind diese Stoffe schon in kleinen Mengen sehr schädlich, weiß Birgit und ergänzt: „Da Antibiotikarückstände im Fluss die Entstehung von resistenten Keimen begünstigen, würden wir mit der Modernisierung zugleich unsere eigene Gesundheit schützen.“ Besonders in heißen und trockenen Sommern, wenn die Nidda nur wenig Wasser führt, wird der Anteil des Klärwassers im Fluss größer, und die Konzentration der Rückstände in der Nidda steigt. Das heikle daran: Die Karbener Kläranlage steht direkt neben dem ersten Teilstück der renaturierten Nidda. „Auch für die Karbener und Karbenerinnen ist die Investition in eine vierte Reinigungsstufe unbedingt notwendig. Sie können nun dichter ans Ufer, und Kinder spielen im Wasser“, warnt die dreifache Mutter.

Die Modernisierung rechnet sich langfristig auch für die Stadtkasse. Kläranlagen sind für rund 20 Prozent des kommunalen Energieverbrauchs verantwortlich. Dabei können sie mittlerweile mit Energiegewinn betrieben werden. Dafür müssen Faulgase effizient zur Stromerzeugung genutzt und Trocknungsprozesse mit Sonnenenergie oder Abwärme durchgeführt werden. „Die Investition lohnt sich in mehrfacher Hinsicht“, ist die Diplom-Finanzwirtin Birgit überzeugt.

Es gibt viel zu tun in Sachen Klima- und Umweltschutz in Karben findet unsere Spitzenkandidatin, die in ihrer Freizeit gerne im Chor singt und lacht: „Ja, ich freue mich auf die neuen Aufgaben. Aber zunächst ist es an den Wählerinnen und Wählern zu entscheiden.“